Pro Jahr 200 Stunden Indoor-Cycling, warum?
📸 von Chistian Hipp | Privat
200 Stunden Indoor-Cycling warum?
Unser ZWIFT-Cycling Experte Chris sitzt pro Jahr bis zu 200 Stunden bei Indoor-Cycling auf der Rolle. Warum, weshalb, wieso und wie sein Fazit dazu lautet, könnt ihr in den folgenden Zeilen lesen.
Der Winter, aber auch der Sommer bringt oft ungemütliche Witterungsverhältnisse und dichte Straßenverkehrssituationen mit sich, die das Radfahren im Freien zu einer Herausforderung machen. Besonders ist der Verkehr in meinem Trainingsgebiet, rund um Stuttgart, ein Problem. Das sind zwei wichtige Punkte, warum ich im Winter, aber auch im Sommer das Indoor-Cycling dem Training draußen vorziehe.
Für das Indoor-Cycling nutze ich neben meinem Rennrad, was auf einem Smart-Trainer mit Direktantrieb eingesetzt wird, auch ein Tablet und die Onlineplattform Zwift (was ist Zwift? → hier kurz erklärt)
Meine Gründe für Indoor Training:
1. Herbst/Winter
Wenn der Herbst/Winter Einzug hält und die Temperaturen sinken, sind viele Radfahrer zögerlich, sich auf die eisigen Straßen zu wagen. Erst im Januar 2024, bei strahlendem Sonnenschein, habe ich wieder die Erfahrung gemacht, wie glatt eine kleine Eisfläche sein kann. Hier kommt bei mir Zwift ins Spiel.
2. Effektivität
Durch die Integration von Smart-Trainern kann die Plattform den Widerstand des Geräts automatisch anpassen, um Steigungen, Gefälle und verschiedene Terrains nachzuahmen. Oder gar komplett geplante Trainingseinheiten unabhängig vom Streckenverlauf steuern. So kann ich ein perfektes, wattgesteuertes Training absolvieren oder mit/gegen andere Fahrer fahren.
3. Verkehrschaos und rücksichtslose Autofahrer meiden.
In städtischen Gebieten wie bei mir im Ballungsraum Stuttgart kann der Straßenverkehr zu Stoßzeiten eine echte Herausforderung und Gefahr darstellen. Mit dem Mountainbike im Gelände, abseits von Straßen, kein Problem, aber für das Training, besonders für die Grundlage, nutze ich oft lieber das Rennrad. Auch hier wegen der Effektivität. Zwift bietet mir eine ideale Lösung, um dem lästigen Verkehr zu entkommen. Mit nur einem Klick kann man in die virtuelle Welt von Zwift eintauchen, wo ich die Kontrolle über meine Trainingsumgebung habe und mit Gleichgesinnten in einer digitalen Gemeinschaft fahren kann.
4. Zeitmangel
Es ist sicher der häufigste Grund, warum ein Training verkürzt oder gar geskippt wird. Schon allein die Frage, was ziehe ich heute an, dauert je nach Witterung so lange wie die Vorbereitung für das Indoor-Training.
Besonders kürzere Einheiten von 30 bis 60min, wie z.B. Vo2max Training, werden so auch in einer Mittagspause möglich. Lange Einheiten sind ohne Frostbeulen und gefrorenen Trinkflaschen auch bei Temperaturen unter 0 Grad ohne mimimi möglich. Perfekt für mich. 😉
5. Tageslicht
Besonders im Winter sind das frühe Eintreten der Dunkelheit ein Problem und verstärken das Problem zu Punkt 3, mit dem Verkehrschaos und rücksichtslosen Autofahrern, aber auch im dunklen Wald lässt sich selbst mit der besten Beleuchtung nur begrenzt effektiv trainieren. Was dann auch automatisch Punkt 4. Entspannter angehen lässt. Denn drinnen lässt es sich selbst an den dunkelsten und nebeligsten Tagen ganz entspannt trainieren.
6. Wettkampfhärte und Rennspaß
Zwift bietet sehr viele Gruppenausfahrten, aber auch Rennen an. Die Rennen verlangen nicht nur körperlich alles ab, sondern es bedarf auch an einer speziellen Taktik und Streckenkenntnissen. Nicht, wer die meisten Watt auf dem Pedal hat, gewinnt, sondern meist derjenige, der die Power clever einsetzt. Mit Zwift Rennen kann man also bereits vor dem ersten Outdoor-Rennen die ersten Wettkampfkilometer sammeln und so die Wettkampfhärte stärken und Formschwächen vorbeugend erkennen und ausbessern.
Mein Fazit:
Mit Zwift ist mein Training nicht nur sicherer, sondern auch effektiver, besonders in den dunklen, kalten Wintermonaten. Gruppenaktivitäten, wie Sonntagvormittag „Vikings Valhalla“ macht mir riesengroßen Spaß, da teils bis zu 300 Fahrer zusammenfahren. Rennen sind eine Hassliebe, machen Spaß, aber man geht so an seine Grenzen, dass man im Ziel ein Sauerstoffzelt benötigt 😅
Sicher werdet ihr von Storchi und mir bald wieder hören. Dieses Jahr haben wir beide bei der Tour de Zwift teilgenommen. 8 unterschiedliche Etappen, von Flach über Klassiker bis hin zum Bergzeitfahren.